Das Aufnahmeverfahren an der fhg Tirol in Innsbruck ist, wie auch in Graz, dreistufig aufgebaut: schriftlicher Aufnahmetest, praktischer Eignungstest und schließlich das Aufnahmegespräch.
Vorbereitung auf die Tests
Zur Vorbereitung habe ich den dreitägigen Online-Kurs bei Eva Steiniger von aufnahmeprüfung.at besucht. Ich fand es sehr angenehm, dass der Kurs online abgehalten wurde. Die Inhalte waren gut aufbereitet und verständlich erklärt. Besonders hilfreich war der Moodle-Zugang, der neben einer Vielzahl an Übungen auch mehrere Testsimulationen enthielt. Die gaben mir ein realistisches Gefühl für das spätere Testformat. Der eigentliche Test wurde dann auch über Moodle durchgeführt.
Rückblickend kann ich sagen: Die Investition hat sich gelohnt, denn der echte Test war stark daran orientiert.
Der schriftliche Aufnahmetest
Der schriftliche Test fand online statt. Das Zeitlimit betrug 30 Minuten, was ich insgesamt als ausreichend empfand. Die Aufgaben wurden nacheinander gestellt.
Leider hatte ich zwischendurch mit Ladezeiten auf Moodle zu kämpfen, und die Uhr lief währenddessen weiter, das hat einiges an Zeit gekostet. Trotzdem konnte ich alle Aufgaben rechtzeitig abschließen.
Folgende Aufgaben kamen vor:
- Visuelle Konzentration: mehrfach hintereinander aus drei Gesichtern jenes erkennen, das anders war
- Zahlenfolgen, Schlussfolgerungen, Sprachanalogien
- Diagramme interpretieren
- Räumliches Vorstellungsvermögen (3D-Würfel)
- Englischer Lesetext (der gleiche wie im Vorjahr, der wurde auch im Kurs besprochen, was sehr geholfen hat)
- Problemlöseaufgaben mit kreativen und sozial erwünschten Antworten
Der praktische Eignungstest
Etwa zwei Wochen nach dem schriftlichen Teil erhielt ich die Einladung zum praktischen Test. Dieser fand vor Ort in Innsbruck statt. Auch hier war der Moodle-Kurs hilfreich, da es eine eigene Videoreihe zu den Aufgaben gab.
Trotzdem war die Vorbereitung schwieriger, da man bei vielen Übungen eine zweite Person benötigt und Feedback bekommt man nur durch Selbsteinschätzung, nicht objektiv. Die Bewertung bleibt also unklar.
Der Aufbau des praktischen Tests
Der Test bestand aus fünf Stationen und war sehr hektisch. Die Zeit war bei allen Aufgaben knapp, was mich stark unter Stress gesetzt hat und sich leider negativ auf meine Leistung ausgewirkt hat.
- Station 1: Video nachahmen
Ein kurzes Video mit einer Übung wurde einmal gezeigt, danach musste man die Bewegung exakt nachmachen. Die kurze Betrachtungszeit setzte mich unter Druck.
- Station 2: Merkfähigkeit – Hände & Füße
Drei Bilder mit Händen und Füßen in verschiedenen Positionen wurden für fünf Sekunden eingeblendet. Danach musste man unter 20 Karten in 20 Sekunden das richtige Spiegelbild finden.
- Station 3: Tasten – Kissenhärte
Fünf Kissen mit unterschiedlicher Härte mussten kurz ertastet und dann in der richtigen Reihenfolge (weich bis hart) nummeriert werden. Die Zeit war knapp, die Aufgabe anspruchsvoll.
- Station 4: Hörverständnis
Über Kopfhörer wurde eine Übung beschrieben. Danach sollten passende Bilder ausgewählt werden, die verschiedene Endpositionen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zeigten.
- Station 5: Laserpointer auf Zielscheibe
Mit einem Laserpointer sollte man zweimal mit gestrecktem Arm die Mitte einer Zielscheibe treffen, beim dritten Versuch mit geschlossenen Augen. Die Treffpunkte wurden nicht angezeigt, die Augen waren verdeckt.
Mein Fazit
Leider erhielt ich nach dem praktischen Test eine Absage. Das war enttäuschend, vor allem, weil ich das erste Mal in so einem Prüfungskontext war. Der Zeitdruck an den Stationen hat mich nervös gemacht, und das hat sich auf meine Merkfähigkeit und Genauigkeit ausgewirkt.
Trotzdem bin ich überzeugt: Mit mehr Übung und Kenntnis des Ablaufs hätte ich deutlich besser abschneiden können. Wenn man weiß, wie stressig und schnell es abläuft, kann man sich mental besser vorbereiten und gezielter trainieren.